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So fing alles an...
Mein allergrößter Wunsch seit eh und je schon seit meiner Kindheit war es, einmal in meinem Leben ein Buch zu schreiben. Einmal wollte ich ein eigenes Buch, von mir geschrieben, in der Hand haben. Eigentlich habe ich gedacht, das schaffst du nie! Aber mit viel Glück - und das braucht man auch als unbekannter Schriftsteller - hatte ich im Oktober 2002 die Möglichkeit, mein erstes Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorzustellen. Es hieß: „Von Iglu-Town nach Pingu-City“. Darin wird der Wunsch der Tierkinder vom Nordpol und der Tierkinder vom Südpol beschrieben, sich einmal zu treffen. Denn ein Eisbär hatte noch nie einen Pinguin gesehen – und umgekehrt ein Pinguin noch nie einen Eisbären. Deshalb verabredeten sich die Tierkinder zum Treffpunkt an den Äquator…
So, da stand ich nun mit meinem ersten druckfrischen Buch-Exemplar und dachte: So muss sich der liebe Gott gefühlt haben, als er die Welt erschaffen hat. Für jeden Jungautor (auch wenn er zum damaligen Zeitpunkt bereits 58 Jahre alt war) ist es ein überwältigendes Gefühl, wenn sein erstes Werk vor ihm liegt und er es stolz von allen Seiten betrachten kann. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl!
Man möchte am liebsten in den erstbesten Buchladen gehen und sich erkundigen, ob es denn schon da sei, das neue Buch, und ob schon eines verkauft worden sei oder ob die Kunden vielleicht schon einen Kommentar abgegeben hätten…
Ein Jahr später folgte schon das zweite Buch: „ Winrich der Erdbeerfrosch und seine Freunde Hups und Pups“. Und 2004 das dritte, quasi eine Fortsetzung „Von Iglu-Town nach Pingu-City“ mit dem Titel „Was macht ein Pinguin am Nordpol?“
Aber damit ist die Arbeit eines Autors natürlich noch lange nicht getan. Ein Buch geschrieben zu haben ist das eine. Nun muss man dafür sorgen, dass das Buch und nicht zuletzt auch der Autor in der Öffentlichkeit bekannt werden.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. Lesungen. Und hier gilt – wie so oft im Leben: Lass dich nicht entmutigen, wenn es da mal eine Absage gibt, wo du dich beworben hast…
Sicherlich habe ich als Kinderbuchautor einen kleinen Vorteil, wenn ich mir meine Zuhörerschaft aussuche: Viele Schulen oder auch Kindergärten freuen sich, wenn ein Autor mit dem Vorlesen aus seinen Kinderbüchern den Alltag in Kitas und Schulen ein wenig bunter macht.
Ich fahre inzwischen kreuz und quer durch Deutschland, von Berlin nach Leipzig, nach Gummersbach; von Bad Kissingen nach Neustrelitz, nach München, nach Osnabrück oder Hamm, Oldenburg und viele andere Städte. Inzwischen habe ich auch schon Lesungen auf zwei Kreuzfahrtschiffen gemacht, im Ferienhotel am Timmendorfer Strand oder auf einer Flusskreuzfahrt zwischen Wien und Budapest die Kinder begeistert, in zwei deutschen Schulen auf Teneriffa und auf einer Kreuzfahrt zwischen Vietnam und Kambodscha auf dem Mekong vorgelesen.
Zum Schluss noch ein Wort an alle, die mit dem Gedanken spielen, ihr erstes Buch in einem Selbstverlag drucken zu lassen. Der Vorteil ist, dass man z.B. nur eine geringe Auflage von 20 oder 50 oder 100 Stück drucken lassen kann. Aber reicht das, um als Autor ernst genommen oder bekannt zu werden?
Der Nachteil ist, dass es in vielen Fällen überhaupt keine Lektoren gibt, die dem Autor mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Selbstverlag hat darüber hinaus auch das Image, dass jeder schreiben und drucken lassen kann, was er will. Es gibt keine Werbekampagne für das neue Buch, keine Unterrichtung der Buchläden und der Medien.
inzwischen ist es heute üblich geworden, wenn man einen Verlag gefunden hat, dass man für den Druck, für die Arbeit der Lektoren, das Layout und die Gestaltung und die Werbung auch etwas bezahlen muss. Das ist oft eine größere Summe. Aber es braucht sich kein Autor dahinter zu verstecken, wenn er sich finanziell daran beteiligt, dass sein Werk das Licht der Öffentlichkeit erblickt.
In Kindlers neuem Literaturlexikon kann man z.B. nachlesen, wie es uns größere Schriftsteller als wir es sind vorgemacht haben:
Friedrich Schiller ließ z.B. seine „Räuber“ auf eigene Kosten drucken und anonym mit fingierter Ortsangabe Frankfurt und Leipzig erscheinen. Auch wenn sein seine Publikation nur geringen Absatz fand, übernahm der Mannheimer Theaterdirektor Wolfgang Heribert Freiherr von Dalberg das Werk später für seine Bühne. Und Johann Wolfgang von Goethe bezahlte ebenfalls dafür, dass sein „Götz von Berlichingen“ 1773 erscheinen konnte.
So hat er mit der eigenen finanziellen Beteiligung dafür gesorgt, dass Generationen nach ihm heute noch immer das beliebteste Schimpfwort von Götz von Berlichingen kennen.
(An dieser Stelle noch einen ganz lieben Dank an meine Freundin Barbara aus Leipzig. Sie hatte mich damals ermuntert, eines meiner Gedichte für eine Anthologie an einen Verlag einzuschicken. Aus diesem ersten Kontakt entwickelte sich dann die Möglichkeit, mein erstes Buch veröffentlichen zu können!)