Diese Website verwendet Cookies, um die Website bestmöglich an die Bedürfnisse unserer Besucher anpassen zu können. Wenn Sie auf der Seite weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Zudem stimmen Sie der Nutzung von Facebook zu.
Falls Sie den Datenschutzbestimmungen nicht zustimmen, klicken Sie hier.
Neulich war ich im Zoo Berlin. Da ich einen giftgrünen Anorak an hatte, führte mich mein Weg direkt zu den Chamäleons. Wahrlich, die grün-gelben Gesellen gefielen mir farblich sehr. Vor lauter Entzücken ward das kleine Mädchen in mir geweckt und ich legte meinen Zeigefinger an die Scheibe. Prompt kam eines der Chamäleons angetrappelt, guckte mich keck an und führte sein Mini-Pfötchen genau auf meinen Zeigefinger. Kann doch nicht sein, durchfuhr es mich - und ich schob meinen Finger etwas nach links. Das grüne Kerlchen wiederholte das Spielchen, schob auch sein Mini-Pfötchen zu meinem Zeigefinger. Gänsehaut. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wir beiden Grünen hatten verstanden. Auch ohne Worte.
Ohne Worte? Von wegen. „Ich habe das Chamäleon später nach Ihnen gefragt“, behauptete Zoo-Direktor Frederik Futterlieb. „Ich wollte wissen, was es von Ihnen und Ihren Spielchen hält. Ich kann nämlich chamäleonisch sprechen.“
Sooooooooooooooo – und was hat es gesagt???
„Das wird Ihnen nicht gefallen. Es sagte nämlich: Was will die Grüne von mir? Die kann ja nicht mal rot werden oder sich schwarz ärgern – so wie ich das kann…“
Das ließ ich nicht auf mir sitzen. Heimlich schlich ich mich noch einmal zu dem Terrarium der Chamäleons, als alle Besucher schon weg waren. Ich fragte das Chamäleon ganz ernsthaft: „Hast du das wirklich gesagt?“
Da lächelte das kleine grüne Tier und tippt sich mit seinem Mini-Pfötchen an die Stirn, so als wenn es damit andeuten wollte: Der spinnt ja, der Zoodirektor. Der kann ja gar nicht chamäleonisch sprechen…“
Also alles Quatsch. Mein kleiner grüner Zoofreund spricht nämlich deutsch – jedenfalls mit mir.
Heidi Müller, Journalistin, Berlin